26 Stunden aktiver Übungs-Einsatz mit 52 Fallbeispielen und über 450 beteiligten Personen brachte die Einsatzkräfte verschiedenster Hilfsorganisationen ins Schwitzen.
Samstag, 14.09.2024 mittags 12 Uhr, strömender Regen - der erste Alarm für die Einsatzkräfte der Herbstübung des Katastrophenschutzes und der BRK-Jugend geht von der Übungsleitstelle, mit Sitz im Franz-Marc-Gymnasium Markt Schwaben, raus. Es kam zu einem Brand in einem leerstehenden Haus, bei dem zwei Jugendliche Brandverletzungen erlitten. Zur Erstversorgung rückten die Jugendrotkreuzler aus Markt Schwaben auf ihren Fahrrädern an, es erfolgte eine Übergabe an den Rettungsdienst und die Feuerwehr löschte erfolgreich den Brand.
Solche und viele weitere Übungsszenarien füllten die 26 Stundenübung und brachten die Einsatzkräfte, die Übungsleitstelle (Führungsstelle) und den Führungsstab an ihre Grenzen.
Als Highlight der Übung kam es am späten Samstagnachmittag zu einem Busunglück in Anzing. Dort krachte ein PKW in einen Bus, sowie zwei weitere PKWs waren in den Unfall verwickelt, wovon einer auf dem Dach zum Liegen kam. Hier galt es 15 Verletzte medizinisch zu versorgen. Die ausgerückten Hilfsorganisationen konnten die Zusammenarbeit und Teamarbeit unter Beweis stellen. So arbeiteten die verschiedenen Schnelleinsatzgruppen des BRK, die Freiwilligen Feuerwehren, die Polizei, das THW sowie der Rettungsdienst Hand in Hand.
Ein bereits seit mehreren Tagen immer wiederkehrender Stromausfall brachte weitere Erschwernisse der Übung im nördlichen Landkreis Ebersberg hinzu. So sorgte ein akuter Ausfall der Stromversorgung dafür, dass Patienten aus dem aufgebauten Hilfskrankenhaus, betreut von der AGN München der TU und LMU, in Markt Schwaben mit medizinischer Versorgung in eine Unfallhilfsstelle nach Poing verlegt werden mussten.
Bis nachts um drei Uhr wurde weiter geübt, so kam es unter anderem noch zu einer Notlandung eines Kleinflugzeuges. Nach einer kurzen Nachtruhe erfolgte am Sonntag, 15.09.2024 um 6:45 Uhr die nächste Alarmierung, diesmal mit besserem Wetter. Auch an diesem Tag blieb es spannend, so wurde von Dächern und Parkhäusern gerettet und viele Leicht- und Schwerverletzte versorgt.
Die Großübung, organisiert vom BRK-Kreisverband Ebersberg, hat ihr Ziel erreicht die Fähigkeiten der Einsatzkräfte und der Führungskräfte, aus dem Jugendrotkreuz, dem Schulsanitätsdienst, den Schnelleinsatzgruppen des BRK Ebersberg, der SEG Wasserrettung Ebersberg, des First Responder Markt Schwaben, des THW Markt Schwaben (inkl. Jugend), der Feuerwehren inkl. Jugend (Anzing, Forstinning, Poing, Markt Schwaben, Parsdorf, Neufarn, UG einfaches Retten aus Höhen und Tiefen), der Polizei und des Rettungsdienstes) in realistischen Szenarien zu testen und die Zusammenarbeit im Ernstfall zu optimieren.
Vielen Dank an die 126 Helfer, die diese Übung erst möglich gemacht haben. Sei es als Schminker und Mime des Teams der Realistischen Unfalldarstellung des JRK Ebersberg, oder als Beobachter bei den Fallbeispielen, als Fahrer, als Versorgungshelfer, als Fotograf oder als Mitglied im Stab und der Stabsichtung. Einen herzlichen Dank ebenfalls an alle die Sponsoren, Unterstützer, Gemeinden und Partner, welche finanziell, beratend und mit diversen Ressourcen unterstützt haben.
Fazit der Übungsleitung: Anno Haase und Stefan Kratzlmeier sind sich einig. Die Übung hat sich gelohnt, trotz der immensen 11-monatigen Vorlaufzeit und vielen Tausend ehrenamtlichen Stunden. Wir konnten viel daraus mitnehmen, nicht nur im Bereich der Arbeit draußen an der Einsatzstelle, sondern auch für die Planung und Stabsarbeit in verschiedenen Sachgebieten, wie es in einem realen Katastrophenfall auch passieren könnte.
Falls noch Fragen zur Übung auftauchen, ist die Übungsleitung unter 08092 2504100 gerne noch erreichbar.